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Juli 2000

 

"Hier liegen 30 zerstörte Controller rum..."

 

  Autor: nicht angegeben

 

 

Trent Reznor von „Nine Inch Nails“ gilt als einer innovativsten Musiker und Songwriter unserer Zeit. Dass seine Begeisterung für Synthesizer mit Videospielen begann, verriet er uns im Exklusiv-Interview.

Nine-Inch-Nails-Frontmann Trent Reznor ist ein wahrer Videospiele Freak. Er besitzt nicht nur alle denkbaren Videospiel-Systeme, sondern hat im Stockwerk über seinen Aufnahmestudios sogar eine Spielhalle mit 25 Automaten eingerichtet, darunter Klassiker wie Asterois, Donkey Kong oder Space Invaders. Er hat mit seiner Leidenschaft für Spiele keine Probleme. „Ob ich mich manchmal dämlich fühle, wenn ich erkannt werde, während ich mich bei Babbage‘s (Anm. d. Red,: Ladenkette in den USA) mit Spielen im Wert von 400 Dollar an der Kasse anstelle? Ja, manchmal fühle ich mich so. Aber meistens sage ich mir nur: Verdammt noch mal! Es ist etwas, das ich mag!“

PZ: Wie bist du denn auf Videospiele gekommen?

Trent Reznor: Ich bin in einer wirklich kleinen Stadt aufgewachsen, aber ungefähr 15 Meilen entfernt von dort gab es ein Kaufhaus und es war immer eine Freude, dort ein Album zu kaufen. Es gab dort auch einen Flipper, den ich immer mochte. Aber dann bekamen sie Pong, dem die ganze erste Welle von Spielen wie Space Invaders folgte. Ich war verrückt nach diesen Spielen. Einmal habe ich sogar einen Vierteldollar aus der Geldbörse meiner Großmutter gestohlen, um Space Invaders spielen zu können. Ich mochte die Idee von futuristischen Dingen und Computern, obwohl es sie damals noch nicht wirklich überall gab. Ich glaube, wenn ich mir nicht meinen Traum von Musik erfüllt hätte, hätte ich mit irgendeiner Form von Computer-Programmierung zu tun, was meiner Meinung nach sehr, sehr kreativ sein kann.

PZ: Glaubst du, dass du vielleicht Game-Designer geworden wärst?

Trent Reznor: Nun, ich ging sogar auf das College für Computer-Wissenschaften, mit der Absicht, Computer und Musik zu verschmelzen. Aber dort stellte ich dann fest, dass es zu viel mit Rechnen zu tun hat, was ich zwar konnte, aber nicht mochte. Also habe ich das College verlassen und nachdem „MIDI“ und „Sequenzer“ gerade am Horizont auftauchten, habe ich einen Job in einem Laden bekommen, der dieses Zeug verkaufte. So konnte ich dann den Einstieg in das Business finden und die Nine Inch Nails starten.

PZ: Liegt es an Videospielen, dass du Musik auf Computern machst?

Trent Reznor: Da mag ein Körnchen Wahrheit dran sein. Aber viel mehr liegt es daran, dass ich ein Keyboard-Spieler bin und wenn ich damals in die Läden ging, standen überall Keyboards mit einem Haufen Knöpfen rum, die verrückte Sounds hatten.

PZ: Hast du Musik-Spiele wie Parappa The Rapper gespielt?

Trent Reznor: Wir haben Parappa The Rapper hier, das ist ziemlich lustig. Als wir kürzlich in Japan waren, haben wir Space Channel 5 in der Spielhalle gezockt. Aber es war unglaublich schwierig. Ich dachte, ich habe Rhythmusgefühl, ich weiß, wie das geht! Aber nein, es war schrecklich. Robin, unser Gitarrist, und ich sahen uns nur an und dachten „Ich hoffe bei Gott, das uns keiner sieht!“

PZ: Du hast einmal gesagt, Keyboard bestraft wird, wenn es sich schlecht benimmt. Gilt das auch für Konsolen?

Trent Reznor: Ich kann nicht behaupten, dass Konsolen zerstört wurden, aber ich habe hier etwa 30 zerbrochene Controller was jedoch nicht alleine mein Verdienst ist.

PZ: Vielen Dank für das Gespräch!

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