Trent Reznor von „Nine Inch Nails“ gilt als einer innovativsten Musiker
und Songwriter unserer Zeit. Dass seine Begeisterung für Synthesizer mit
Videospielen begann, verriet er uns im Exklusiv-Interview.
Nine-Inch-Nails-Frontmann Trent
Reznor ist ein wahrer Videospiele Freak. Er besitzt nicht nur alle denkbaren
Videospiel-Systeme, sondern hat im Stockwerk über seinen Aufnahmestudios sogar
eine Spielhalle mit 25 Automaten eingerichtet, darunter Klassiker wie Asterois,
Donkey Kong oder Space Invaders. Er hat mit seiner Leidenschaft für Spiele
keine Probleme. „Ob ich mich manchmal dämlich fühle, wenn ich erkannt werde,
während ich mich bei Babbage‘s (Anm. d. Red,: Ladenkette in den USA) mit Spielen
im Wert von 400 Dollar an der Kasse anstelle? Ja, manchmal fühle ich mich so.
Aber meistens sage ich mir nur: Verdammt noch mal! Es ist etwas, das ich mag!“
PZ: Wie bist du
denn auf Videospiele gekommen?
Trent Reznor: Ich bin in einer wirklich kleinen Stadt aufgewachsen,
aber ungefähr 15 Meilen entfernt von dort gab es ein Kaufhaus und es war immer
eine Freude, dort ein Album zu kaufen. Es gab dort auch einen Flipper, den ich
immer mochte. Aber dann bekamen sie Pong, dem die ganze erste Welle von Spielen
wie Space Invaders folgte. Ich war verrückt nach diesen Spielen. Einmal habe
ich sogar einen Vierteldollar aus der Geldbörse meiner Großmutter gestohlen, um
Space Invaders spielen zu können. Ich mochte die Idee von futuristischen Dingen
und Computern, obwohl es sie damals noch nicht wirklich überall gab. Ich
glaube, wenn ich mir nicht meinen Traum von Musik erfüllt hätte, hätte ich mit
irgendeiner Form von Computer-Programmierung zu tun, was meiner Meinung nach
sehr, sehr kreativ sein kann.
PZ: Glaubst du,
dass du vielleicht Game-Designer geworden wärst?
Trent Reznor: Nun, ich ging sogar auf das College für
Computer-Wissenschaften, mit der Absicht, Computer und Musik zu verschmelzen.
Aber dort stellte ich dann fest, dass es zu viel mit Rechnen zu tun hat, was
ich zwar konnte, aber nicht mochte. Also habe ich das College verlassen und
nachdem „MIDI“ und „Sequenzer“ gerade am Horizont auftauchten, habe ich einen
Job in einem Laden bekommen, der dieses Zeug verkaufte. So konnte ich dann den
Einstieg in das Business finden und die Nine Inch Nails starten.
PZ: Liegt es an Videospielen, dass du Musik auf Computern machst?
Trent Reznor: Da mag ein Körnchen Wahrheit dran sein. Aber viel
mehr liegt es daran, dass ich ein Keyboard-Spieler bin und wenn ich damals in
die Läden ging, standen überall Keyboards mit einem Haufen Knöpfen rum, die
verrückte Sounds hatten.
PZ: Hast du Musik-Spiele wie Parappa The Rapper gespielt?
Trent Reznor: Wir haben Parappa The Rapper hier, das ist ziemlich
lustig. Als wir kürzlich in Japan waren, haben wir Space Channel 5 in der
Spielhalle gezockt. Aber es war unglaublich schwierig. Ich dachte, ich habe
Rhythmusgefühl, ich weiß, wie das geht! Aber nein, es war schrecklich. Robin,
unser Gitarrist, und ich sahen uns nur an und dachten „Ich hoffe bei Gott, das
uns keiner sieht!“
PZ: Du hast einmal gesagt, Keyboard bestraft wird, wenn es sich
schlecht benimmt. Gilt das auch für Konsolen?
Trent Reznor: Ich kann nicht behaupten, dass Konsolen zerstört
wurden, aber ich habe hier etwa 30 zerbrochene Controller was jedoch nicht
alleine mein Verdienst ist.
PZ: Vielen Dank für das Gespräch!
|