Nine Inch Nails
AND ALL THAT COULD HAVE BEEN
(UNIVERSAL/MOTOR)
Der Fan kennt bereits alles, was
Trent Reznor für das erste offizielle NIN-Livealbum ausgewählt hat, ansonsten
gibt es an der Zusammenstellung nichts zu mäkeln. Von frühen „Pretty Hate
Machine“-Tracks wie „Head Like A Hole“ und „Terrible Lie“ bis zu Songs von „The
Fragile“ ist alles vertreten, wofür Nine Inch Nails steht. Die Stücke
unterscheiden sich nicht gravierend von den Studioversionen, der Sound ist gut,
ohne nachträglich geschönt zu sein, etwas störend allerdings einige abrupte
Songübergänge. Soweit Business as usual, läge „And All That Could Have Been“
nicht in verschiedenen Versionen vor -
VHS/DVD/Einzel-CD/limitierte-Doppel-CD/Bonus-CD extra… alle Klarheiten beseitigt?
„Still“, der Bonus der limitierten Edition ist der wirklich spannende Teil.
Hier finden sich neun, zum Teil neue, Songs, die mit drastisch reduziertem
Instrumentarium eingespielt wurden. Wer bisher der Meinung war, dass die
Reznor‘schen Soundmonolithe nur mit elektronischem Equipment zu realisieren
seinen, wird eines Besseren belehrt. „The Day The World Went Away“ funktioniert
auch mit Piano, Gesang und minimalistischer Schlagzeug- und
Akustikgitarrenbegleitung. Und trotzdem artet das Ganze nicht in eine seichte
„unplugged“-Show aus - dafür sind NIN einfach zu intensiv und eigenwillig.
„Still“ als Einzel-CD kann nur über die NIN-Homepage erworben werden.
Klaus Kehrle
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