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With Teeth

 

 

 

 

Orkus

 

Juni 2005

 

 

Autor: Andreas Kais

 

 

NINE INCH NAILS

With Teeth

CD (Universal)

bereits erschienen

Den Trend setzt Trent, das war zumindest nur elf Jahren so, als wir Herrn Reznors schwarzes Industrial Rock-Meisterstück The Downward Spiral geliefert bekamen, das in schauerlich-schöne Tiefe zog, in der auf den provokanter Hit (Closer (,‚I want to f*** you like an animal… ) wohl ewig getanzt wird. Ganz klar, dass nach so einem Werk alles Nachfolgende anders und demnach unverkennbar klingen muss. Eine Bürde. Mit dem ausgedehnten, recht verworrenen The Fragile vor auch bereits sechs Jahren zeigte sich uns der Meister als verletzlicher Superstar, der fast an seiner Perfect Drug gescheitert wäre. Glücklicherweise selbst gerettet, Band und Umgebung ausgewechselt und die Lust wiederentdeckt, steht uns mit With Teeth nun aber ein frisches, reinigendes und eher leichtes Album ins Haus, das gleich bei All The Love In The World fast positiv zwingend daherkommt. Seine gnadenlos direkten Samples hat Reznar sich bei aller Eingöngigkeit aber bewahrt Ballernde Percussiondrums paaren sich mit der so harmonisch-sehnsüchtgen Stimme. Noch alternativrockender geht er sogar bei Getting Smaller zu Werke, während seine größte Qualität Rhythmus, Musik und Aussage kompakt auf den Punkt zu bringen, bei Every Day Is Exactly The Same zum Tragen kommt .Sehr abwechslungsreich, das Ganze, zwischendurch leider aber auch etwas belanglos, erfährt das Album mit seinen letzten von 13 Tracks einen stimmungsvollen Ausklang: Bei Sunspots wagen wir, mit Trent in die Sonne zu starren, und spüren bei The Line Begins To Blur förmlich, wie unser Augenlicht langsam entschwindet, während die minimalistisch wabernden Beside You In Time oder Right Where It Belongs mit typisch traurig perlendem Piano endlich noch mal nach mehr verlangen lassen. Doch genau das kommt zumindest jetzt noch nicht, aber der großartige Rückweg hat begonnen...

8 Punkte

Andreas Kais

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