Industrial/Independent
NINE INCH
NAILS
„Year Zero“
(Leaving Hope/Universal)
8 von 10 Punkten
Keine Artverwandten. Ähnlich konsequent: Fantomas, The
Melvins
Lässt er Gnade vor Kunst walten?
Natürlich nicht. Trent Reznor und seine Nine Inch Nails strapazieren auch mit
ihrem neuen Album „Year Zero“ die Hörnerven, überfluten Kompositionen und
Rezipientengehirne mit harschen Noises, Klangdeformiertem, Schrillem und tiefem
Dröhnen. Und trotzdem lugen überall saugute Rhythmen hervor, wackeln an jeder
Ecke schöne Melodien mit den Hüften. Man darf sich eben nicht abschrecken
lassen. Dann entsteht plötzlich Musik. Klasse, wie die verzerrten Sounds den
Refrain in „Survivalism“ killen. Genial der Bass, der dem monströsen Drumloop zu
Beginn von „The Warning entspringt, ebenso der Refrain in „Capital G“. Me, Im
Not“ ist NIN pur, so erwartet man die Band: druckvoll und doch geschmeidig.
„Year Zero“ ist ein messerscharfes Album, an dem man sich böse verletzen kann,
das aber auch jede Menge unglaublicher Sounds bietet.
BSV (Bernd Sievers)
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