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Juli/August 1994

 

 

 

Autor: nicht angegeben

 

 

 

Die Krupps/NIN

Musikhall/Frankfurt

(Anmerkung des Seitenabtippers: das Konzert war am 02.06.1994)

 WOW! Wer sich diese Show nicht gegeben hat, hat wahrscheinlich das Konzertereignis 94 verpaßt. Als ich etwas verspätet in der Hall eintraf, waren die Krupps schon schwer am gange. Das NIN-Management machte sich vor ein paar Wochen noch Sorgen, ob die Tour ein Publikumserfolg in Germany werden würde und man suchte nach einer zugkräftigen Supportband. Die Krupps waren eine erstklassige Wahl und Jürgen heizte die Halle richtig auf. Das Publikum war etwa zur Hälfte amerikanisch und allein das garantierte schon eine echte Party, den diese Kids wissen einfach, wie man feiert. Die Krupps spielten ein Set us altem und neuem Material und überzeugten das begeisterte Publikum völlig. Als Jürgen seine Fans aufforderte noch ein wenig Stage Diving zu machen, gab es kein Halten mehr. Alles in allem eine prima Metal/Electro Party mit einer unglaublichen positiven Ausstrahlung - ONE HAPPY HARDCORE NATION.

 Danach eine lange Umbauphase in der die Erwartungen auf einen absoluten Höhepunkt zuliefen. Als der Vorhang sich lichtete, wurde man in eine postatomare Mad Max-Welt versetzt. Die Band trug Outfits Marke Garbage und auch das Bühnenbild aus Metall und grobem Holz verstärkte den düsteren Eindruck. Trent war von der ersten Sekunde an ein Energiebündel das seinesgleichen sucht, seine neue Band, eine Mischung aus Streetgang und Rocky Horror Picture Show. NIN begann das Set mit alten Klassikern und gewann das Publikum sofort für sich. NIN spielten relativ wenige Material von THE DOWNWARD SPIRAL und ich glaube das war auch völlig ok so, denn das Publikum wollte natürlich die Bretter von PRETTY HATE MACHINE und BROKEN hören. Stage Diving und Nähe zum Star waren allerdings nicht mehr besonders angeraten, denn die erste Reihe bestand aus sechs freundlichen Riesen, die jegliche Versuche zur Bühne vorzudringen energisch vereitelten. Zwei Ausputzer auf der Bühne als letzte Auffangstellung sorgten gnadenlos für die Privatsphäre von Trent. Es sah also so aus, als müssen man die Stars vor der Masse schützen. Dieser Eindruck verschwand allerdings recht schnell, als klar wurde, das man wohl eher auf die Fans achten müsse. Denn NIN fing an eine Show der ganz besonderen Art zugeben. Trent verlor allmählich die Kontrolle über sich. Man hatte das Gefühl, das er von einem inneren Feuer verzehrt wird. Die Performance wurde immer chaotischer, wilder. Das erste Opfer war ein Keyboard, das nach intensivem Kontakt mit einem Mikroständer den Geist aufgab. Danach wurde das Guitareuipment, die Drumhardware und das andere Keyboard auf Schlagfestigkeit überprüft. Der einzige Grund, warum die Show während dieser Vorgänge nicht abgebrochen werden musste, war die hervorragende Roadcrew (für mich die eigentlichen Helden des Abends) die zeitweise zu fünft! Auf der Bühne waren um zerstörtes Equipment zu reparieren oder auszutauschen. Der Sound brach zwar immer wieder kurzfristig zusammen, aber irgendwie schafften es diese Jungs immer wieder, die PA zum laufen zu bringen. Das Publikum ging am Anfang voll mit, aber irgendwann schaute man nur noch mit immer größerem Staunen den Vorgängen auf der Bühne zu. Selten habe ich erlebt, das Leute beeindruckt und gleichzeitig so fassungslos waren. Auf dem Weg nach Hause belauschte ich ein Gespräch unter Fans: "NOW YOU KNOW WHY WE HATE G'N'R. THESE GUY'S ARE WIMPS COMPARED TO NIN. NIN IS THE HARDEST BAND AROUND."

Der Mann hat recht!

 Autor nicht bekannt.

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