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Mai 2007

 

Nine Inch Nails

Berlin, Columbiahalle, 24.03.07

 

 

Autor: Norbert Specht

 

 

 

Nine Inch Nails

Support: POPO

24.03.07, Columbiahalle, Berlin

Überall, wo die Industrial-Rocker NINE INCH NAILS auf ihrer Europa-Tour auftauchen, ist ihnen reges Interesse von Seiten des Publikums sicher. So auch in Berlin. Der Auftritt am 24.03. in der Columbiahalle, war so schnell ausverkauft, dass sie sogar gleich am nächsten Tag noch eins hinterher geschoben haben, auch in der Columbiahalle. Dass das eine Konzert nicht einfach in eine größere Halle verlegt, sondern der Publikumsandrang auf zwei Tage verteilt wurde, ist wohl dem Perfektionismus des NIN-Kopfs TRENT REZNOR zuzuschreiben, der wahrscheinlich ohne die riesigen Leinwände samt Visuals und Lichtshow, die er bei seinen Arenen-Konzerten über dem großen Teich auffährt, ein Mindestmaß an Intimität bewahren will. Ein durchaus sinnvolles Anliegen, das mit Sicherheit zu der großartigen Atmosphäre beigetragen hat. Aber der Reihe nach. Den Abend eröffnen POPO, ein Weirdo-Trio, dass seine Platten auf dem Label des NINE INCH NAIL-Gitarristen Aaron North veröffentlicht und wohl darüber diesen durch aus lukrativen Support-Slot bekommen haben. Musikalisch waren sie schwer auszumachen, was einmal an ihrem Versuch lag, zu dritt experimentell zu klingen, wohl aber hauptsächlich am berüchtigten, miesen Support Sound. Nachdem sie fertig waren, herrschte emsiges Roadie-Gewusel auf der Bühne, bevor NINE INCH NAILS ziemlich pünktlich kurz nach neun die Bühne betraten und das Konzert energisch eröffneten. Das Energie-Level war von Anfang ziemlich hoch und die relativ kleine Bühne (im Vergleich zu denen von den Live-DVDs) tat dem auf jeden Fall gut, denn so agierte die Band offensichtlich miteinander und reagierte aufeinander. Aaron North rannte ständig hin und her, und auch TRENT REZNOR war zu einigen Show-Einlagen aufgelegt, was die Stimmung der fast ausschließlich harten und drückenden Songs perfekt unterstrich, ohne ein einziges Mal inszeniert zu wirken. Der Sound war grandios und ließ keine Wünsche offen. Druckvoll, aber auch klar und mit genug Raum für die Zwischentöne. An die genaue Set-List kann ich mich zwar nicht erinnern, aber die wird ja wohl in einigen Foren im Internet zu finden sein. Definitive Highlights waren „Piggy“ und „The Day The World Went Away“ vom “Fragile“-Album. Trotz auf der gesamten Tour variierender Songauswahl, war auch in Berlin mit dem obligatorischen „ Head Like A Hole“ und in Verstärker fliegenden Gitarren Schluss. Leider viel zu früh. Keine Zugabe, trotz andauernder Forderungen, was mich als bekennenden „Zugabe-Hasser“ besonders freute (diese „Mehr-fürs-Geld-Mentalität nervt!!! Auch ein Konzert hat eine Dramaturgie, verdammt!). Ein rundum perfekter Abend! Nur eben schwierig, so in Worte zu fassen.

Norbert Specht

 

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