Nine Inch
Nails
Beside You
In Time
Nothing/Intersope/Universal
Fünf Jahre nach dem ersten und
wirklich beeindruckendem Live-Dokument „And All That Could Have Been“, kommt
mit „Beside You In Time“ die nächste Fassung von NINE INCH NAILS im Konzert heraus.
Und das ist durchaus berechtigt. Die Live-Band um TRENT REZNOR ist komplett
ausgetauscht worden und das hört und sieht man deutlich. Lag bei „And All That
Could Have Been“ der Fokus noch auf der perfekten Inszenierung der
Industrial-Elemente im Gesamtsound, wird es nicht zuletzt durch den neuen
Gitarristen Aaron North jetzt bedeutend chaotischer und rockiger. Der wetzt wie
ein Derwisch über die Bühne und bringt auch mit seiner Art, Gitarre zu spielen,
deutlich mehr Unordnung in das Klangbild. Auch der früher als Twiggy Ramirez
bei MARILYN MANSON agierende Jeordie White bringt seinen mächtigen Bass-Sound
zu den NINE INCH NAILS und ist damit auch ein Grund, warum sich das Klangbild
so verändert hat. Aber die veränderte Besetzung bringt keinen Bruch in der
Energie der Performance und auch die Licht-Show und Visuals, die diesmal auf
eine transparente Leinwand vor der Bühne gespielt werden - während dahinter die
Band agiert und durch anstrahlen sichtbar gemacht wird - sind perfekt
inszeniert. Die Set-List ist um Stücke vom „With Teeth -Album erweitert auch
sonst verändert worden, aber auf die Klassiker wie ‘Head Like A Hole‘, ‘March
Of The Pigs‘ oder ‘Closer‘ wird nicht verzichtet. Außerdem gibt es, anders als
beim Vorgänger, mit den Videos von ‘Only und ‘Hand That Feeds‘ zwei
Musik-Clips, des Weiteren drei Songs, die bei den Proben für die Tour gefilmt
wurden, als Bonus dazu. „Beside You In Time“ ist also auch wieder ein sehr
empfehlenswertes Live-Dokument, dass sich vor allem wegen des zum Vorgänger
veränderten Sounds lohnt und auch, weil man die NINE INCH NAILS wohl
hierzulande leider nie sehen wird mit so einer umfangreichen Show.
www.nin.com
Norbert Specht
|